Über mich

Hallo, ich darf mich vorstellen: Mein Name ist Ula Lenz, ich bin Mathematikerin, Designerin, Autorin von Patchworkbüchern und schreibe für deutsche und US-amerikanische Zeitschriften.

Diese Seite ist eine kleine Hommage an Steve Plummer und Pat Ashforth von www.woollythoughts.com.
Die beiden Mathematiker haben unter vielen anderen interessanten Projekten das Illusionsstricken bekannt gemacht. Steve hat viele wunderbare Designs erstellt, aber abgesehen davon auch wertvolle Tipps gegeben, wie solche Bilder umgesetzt werden können. Mein Tipp: Klickt euch durch die Seite, es gibt unheimlich viel interessantes zu lesen!

Wenn man mit der Technik erstmal vertraut ist, kann man sich auch mal an ein Mystery wagen. Wie schon beim Patchwork bin ich ein großer Fan davon, sich überraschen zu lassen und werde gerne in unregelmäßigen Abständen Anleitungen veröffentlichen, bei denen man vorher nicht weiß, was man da eigentlich strickt! :-)
Vielleicht lasst ihr euch auch ein wenig mitreißen. Es ist spannend, ein Strickstück wachsen zu sehen und zu beobachten, wie der Effekt immer deutlicher wird.

Noch etwas zu meinen Anleitungen:
Bei mir erhältst eine geschriebene Anleitung für jede Zeile. Dadurch werden die Anleitungen sehr lang. Aber da ich nicht immer bei perfekten Lichtverhältnissen arbeiten kann, sondern mein Strickzeug auch gern bei Bahnfahrten oder in Wartezimmern dabei habe, ist es mir so am liebsten.

Immer wieder werde ich gefragt: Wie machst du das? Und dann kommt gern als nächste Frage: Mit welcher App?

Da muss ich euch leider enttäuschen! Mit keiner App! Ich gehe so vor, wie Steve Plummer es auf seiner Seite beschrieben hat, Pixel für Pixel und immer wieder kleine Stellen teststricken, bevor man sich an ein großes Projekt wagt, um zu sehen, wie sie wirken.
Nicht falsch verstehen! Es gibt tolle Apps! Man kann damit persönliche Fotos in Stickdateien oder Häkelanleitungen umwandeln und die Ergebnisse sind oft faszinierend.

Nur.. diese Apps sind darauf ausgelegt, dass jedes einzelne Pixel für sich betrachtet wird. Und das ist beim Illusionsstricken nicht der Fall. Hier beeinflussen die Maschen der Umgebung ob und wie eine andere Maschen sichtbar ist. Wenn ich möchte, dass auf einem schwarzen Hintergrund ein weißer Punkt erscheint, muss ich dies in den schwarzen Reihen davor und danach entsprechend vorbereiten. Dieser weiße Punkt ist eine rechte Masche in einer ansonsten links gestrickten Rückreihe.

Wenn in den Rückreihen davor und danach linke Maschen gestrickt werden, kommt der Punkt deutlich heraus.

Wenn in den Rückreihen davor und danach rechte Maschen gestrickt werden, wird dieser Punkt durch die Erhebungen teilweise verdeckt. Er erscheint dann grau, wie z.B. beim dem Hals vom Husky der nicht so hell ist, wie das Gesicht.

Einzelne Pixel, die nur in den schwarzen Rückreihen auftauchen, sind völlig unsichtbar, solange danach keine entsprechenden Pixel in den weißen Rückreihen auftauchen.

Eine App kann das - zumindest derzeit - nicht berücksichtigen.

Klar, wenn man eine Vorlage groß genug wählt, kann man sie auch mit einer App entsprechend umwandeln, so dass das Motiv erkennbar ist.
Aber wer die Technik wirklich kennenlernen und verstehen will, dem empfehle ich einen anderen Weg:

Erstelle eine Zeichung. Passe diese an deine Maschenprobe an, da eine Hin- und Rückreihe breiter als eine Masche ist, müsstest du sie in der Strickrichtung entsprechend verschmälern, damit sie hinterher nicht verzerrt wirkt.
Nehme dir erstmal ein ganz einfaches Motiv vor und stricke es zur Probe. Oder - wenn du ein größeres Motiv hast, probiere einzelne Teile davon wie z.B. die Schnauze oder ein Auge. Probiere Varianten aus, wie verändern einzelne Pixel das Gesamtmotiv?

Du wirst sehen, welche Wirkung die Veränderung einzelner Maschen hat und kannst dein Motiv ganz anders optimieren.
Das ist definitiv kein schneller Weg, aber meiner Meinung nach der bessere!

Und noch etwas: Akzeptiere das Copyright anderer. Verwende keine Motive anderer Designer, wandele keine fertigen Designs von anderen Techniken um, sondern versuche, wirklich etwas eigenes zu kreieren.

Die Natur hat so viel zu bieten. Wenn du eine interessante Blume siehst, schaue sie dir genau an, mache eventuell eine Zeichnung oder ein Foto davon und das Ergebnis wird etwas viel persönlicheres als die xyte Micky-Mouse!

Ich wünsche dir viel Spass beim Stöbern auf meiner Seite! :-)

Ula Lenz